Verhaltenstherapie

ist die statistisch gesehen wirksamste Therapiemethode bei Angst.

Angst wird dabei als erlernte Reaktion verstanden, die auch wieder verlernt werden kann.

Dabei setzt sich der Betroffene so lange der gefürchteten Situation aus, bis er gelernt hat, dass sie ungefährlich ist.

Und die Angst wird vergehen weil sie nicht ewig andauern kann!

Eine reine Verhaltenstherapie ohne Mit-Einbezug der Denkweise halte ich aus eigener Erfahrung heraus für nicht sinnvoll.

Dennoch ist für mich verhaltenstherapeutisch orientiertes Arbeiten im Angst-Alltag ein grosses Puzzle-Teil

Sowohl was Angst-Situationen und -erleben angeht wie ich im folgenden erläutern werde,

als auch was das Verhalten allgemein angeht.

 

Die folgenden Ausführungen zum Üben sind dem Buch "Angstanfälle" von Claudia Mandorf (Literatur) entnommen.

Ziel der Übungen ist es zu lernen, dass ein Supermarkt (Kino, Kaufhaus ect.) nicht gefährlich ist. Dies geht nur,

indem man es sich beweist.

Das Wichtigste beim Üben sind kleine Schritte. Nehmen Sie sich etwas vor, das Sie gerade noch so

schaffen. Nicht mehr und nicht weniger. Beim Üben ist der Anfang immer am schwierigsten. Aber auch später

wird es mal "gute" und mal "schlechte" Tage geben. Das Schwierigste ist, die Geduld aufzubringen, denn es kann

Monate und Jahre dauern bis man wieder sorglos in einen Zug steigen kann. Immer nur das nächste Ziel sehen,

zäh bleiben und sich bewusst machen, was man schon alles gschafft hat. Sehr wichtig sind ganz kleine Schritte.

Überforderung schadet hier nur.

 

Es gibt einen Trick,um gelernte Ängste wieder zu verlernen, aber es ist sehr schwer, ihn anzuwenden:

Wie gesagt dauert ein Angstanfall nicht ewig, er hört nach einer Weile wieder auf. Diese Tatsache kann man sich

beim Üben zunutze machen. Wenn Sie es schaffen, in einer angstvollen Übungssituation so lange in der Situation

zu verharren, bis der Angstanfall wieder abklingt, werden Sie mit sehr viel Erfolg üben!

In der Tat ist dies eines der Verfahren, die Verhaltenstherapeuten bei Phobien empfehlen.

Ich gebe zu, es ist so ziemlich das Schwierigste, was man von einem Menschen mit Panikanfällen verlangen kann -

aber es wirkt!

Üben bedeutet aber auch gegebenenfalls nicht zu üben, d.h. herauszufinden wann ich wozu in der Lage bin und

wann nicht.

Denn der wunde Punkt der Angstneurotiker ist ja, dass sie immer unbedingt alles schaffen wollen,

ohne dabei im geringsten auf die eigenen Fähigkeiten und Bedürfnisse zu achten.

 

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